Das Vorliegen eines Diabetes mellitus begünstigt Entstehung und Voranschreiten einer Parodontitis. Andererseits kann die Parodontitis aber auch Einfluss auf den Diabetes nehmen. Zahlreiche internationale Studien zeigen Verbindungen auf zwischen parodontalen Erkrankungen und
Typ-I-Diabetes (auch bei Kindern)
Typ-II-Diabetes
Gestationsdiabetes
Fettstoffwechselstörungen und Adipositas
Diabetes-assoziierten Komplikationen, wie Retinopathie, Neuropathie, Proteinurie, Nephropathie
Handlungsbedarf bei Diabetes-Patienten, weil:
Diabetiker haben im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein etwa 3-fach erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken.
eine manifeste Parodontitis erhöht die Insulinresistenz der Gewebe und erschwert so die Einstellung des Blutzuckers.
mit Zunahme des Schweregrades einer Parodontitis steigt der HbA1c-Wert an.
das Risiko für Diabetes-assoziierte Komplikationen wird durch eine Parodontitis erhöht.
Handlungsbedarf bei Nichtdiabetikern oder gestörter Glukosetoleranz, weil:
das Risiko für die Entstehung eines Prädiabetes als Folge einer (ggf. unentdeckten) parodontalen Erkrankung ist signifikant erhöht ist
eine Parodontitis assoziiert ist mit erhöhten Triglycerid- und LDL-Cholesterin-Spiegeln
eine Parodontitis das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen vergrössert.